Ist es eigentlich möglich, Meinen Stimmklang zu ändern oder ist dieser angeboren?
Viele Kunden fragen mich zu Beginn, ob sie ihren Stimmklang nachhaltig verändern können. Viele mögen einfach ihre Stimme nicht und quälen sich tagtäglich, weil sie davon ausgehen, dass ihre Stimme angeboren ist.
Ja es ist richtig, die Beschaffenheit der Stimmbänder ist angeboren, ob sie eher dicker oder dünner sind, und länger oder kürzer. Die Länge sagt aus, wie hoch, tief Sie singen können, wo Ihre ultimativen Grenzen sind. Die Dicke bestimmt die Stimmklangfarbe, aber Stimmklang wird noch von so vielen anderen Faktoren beeinflusst!
Stimmklang ist nicht festgenagelt/in Stein gemeisselt.
Die gute Nachricht: JEDER STIMMKLANG ist veränderbar
Die schlechte Nachricht: es gibt keine schlechte Nachricht, außer dass man ein Stimmtraining aufsuchen sollte, vielleicht auch unser Stimmfitnessstudio, wo durch gezieltes Training hohe Erfolge erzielt werden.
Unser Stimmklang ist abhängig von den Resonanzräumen und wie sehr wir sie ausnützen.
Ein guter Vergleich:
Sie können sich das in etwa vorstellen wie bei Saiteninstrumenten. Wenn eine Gitarre, wie bei der E-Gitarre keinen Corpus hat, hören Sie nichts oder wenig, auch wenn Sie die Saite noch so fest anzupfen. Fügen Sie den Saiten einen Corpus hinzu, wird der Ton klingen, je höherwertig das Material, desto schöner. – Vereinfacht dargestellt.
Korpulente Menschen haben es leichter!
Und das soll jetzt auf keinen Fall dazu führen, dass Sie denken, Sie müssen zunehmen oder dergleichen. Oh wie oft hab ich mir im Studium gewünscht, fülliger zu sein, da ich dachte, dann würde ich automatisch lauter klingen (viele Opernsänger und Opernsängerinnen erwecken diesen Eindruck). Aber keine Sorge, es geht auch anders. Wenn Sie lernen, wie Sie das nützen können, was Sie haben, müssen Sie keinen Gramm ab- oder zunehmen.
Was sind jetzt diese ominösen Resonanzräume?
Unsere Resonanzräume sind zb die Hohlräume, die wir sowieso im Körper besitzen.
Wir unterteilen in
- Brust-
- Kopfresonanzen
Brustresonanzen ist klar, das ist unser Brustkorb. Lassen wir ihn mitschwingen, entstehen vor allem mehr dunkle Teiltöne.
Kopfresonanzen sind alle Hohlräume in unserem Rachen- und Kopfbereich: Rachenraum, Nasen- und Nasennebenhöhlen, Augenhöhlen, Keilbeinhöhlen. Können wir diese ansteuern, sorgen sie für den Glanz, für die Präsenz für die Tragfähigkeit in der Stimme. Sie bringen Ihre Stimme zum strahlen!
Wie kann ich diese nun ansteuern oder optimieren?
Beim optimalen Klingen ist das Thema Haltung sehr wichtig! Stehen oder sitzen Sie krumm da, kann ihr Körper nie so schwingen, wie in der optimalen Körperhaltung. Das ist vergleichbar mit einer Gitarre, wo der Corpus verzogen oder nicht optimal geformt ist.
Optimale Haltung ist vom Atemtyp abhängig, da bitte ich Sie, mein Buch „Starke Stimme – Starker Auftritt“ zu lesen oder unseren Podcast zu hören.
Zwei Übungsvorschläge von mir zur Optimierung des Stimmklangs:
- Brustregister:
Summen Sie und legen Sie dabei die Hand auf den Brustkorb. Spüren Sie ihn mitvibrieren? Und jetzt zählen Sie von 1-5, vibriert da der Brustkorb auch mit? Wenn nicht, können Sie vom Summen ins Zählen gehen und diesen Klang mitnehmen? - Kopfregister:
Beim Kopfregister sind vor allem Mundraum und Nasenraum sehr wichtig.
Wir bleiben beim Summen, nur jetzt legen Sie Ihre Hände bei den Nasennebenhöhlen auf. Merken Sie, wie es dort vibriert? Wenn nicht, versuchen Sie einfach, die Kieferposition etwas zu ändern. Kauen Sie und merken Sie sich die Position, wo die Wangenknochen mitvibrieren! Und dann gehen wir genauso vor, wie bei der Übung 1. Versuchen Sie das Vibrieren vom Summen ins Sprechen mitzunehmen!
Experimentieren Sie und Sie werden merken, dass Üben & Trainieren richtig Spaß macht und dass sich Ihre Stimme verändert!
Stimmige Grüße senden
Angela & Joachim
