Was macht eine starke Stimme aus? Und wie bleibt sie präsent – besonders dann, wenn wir sie am meisten brauchen? Diese Fragen standen im Zentrum des Radiointerviews mit Angela Kiemayer, Stimmtrainerin, Buchautorin und Gründerin von STIMMBAUM . In der Sendung „NÖ – zu Gast nach 11“ sprach sie mit Moderatorin Ursula Pucher über Stimme, Selbstbewusstsein, Emotionen – und gab konkrete Tipps für die mündliche Matura.
Die Stimme als Spiegel unserer Persönlichkeit
Ob wir sympathisch, souverän oder nervös wirken, entscheidet sich oft in den ersten Sekunden – und zwar über unsere Stimme. „Man kann sehr viel aus einer Stimme heraushören: Emotionen, Anspannung, Selbstvertrauen“, so Angela Kiemayer. Das gelte für Bewerbungsgespräche ebenso wie für Prüfungen, Meetings oder Verkaufsgespräche.
Eine selbstbewusste Stimme klingt warm, voll, resonanzreich – eine unsichere Stimme wirkt dagegen eher eng, gepresst oder leise. Auch Haltung und Atmung spielen eine zentrale Rolle. Wer sich aufrichtet und bewusst atmet, klingt automatisch stärker.
SOS-Stimmtipps für die Matura
Viele Maturant:innen erleben es gerade jetzt: Die Stimme zittert, der Atem wird flach, die Gedanken kreisen – obwohl sie gut vorbereitet sind. Angela Kiemayer hat für solche Momente drei sofort umsetzbare Tipps:
- Tief durchatmen: Nervosität bringt die Atmung nach oben – ein paar bewusste, tiefe Atemzüge helfen, wieder Ruhe zu finden.
- Gut stehen oder sitzen: Die Körperhaltung beeinflusst direkt die Stimme. Stabiler Stand, aufrechter Oberkörper, Präsenz einnehmen.
- Lieblingsmusik und Bewegung: Tanzen, Summen oder leichtes Singen vor dem Auftritt aktiviert den Körper und hebt das Energielevel.
„Die Stimme ist unser Werkzeug – und sie braucht genauso Vorbereitung wie der Inhalt einer Präsentation“, so Kiemayer.
Stimme als Superkraft – auch im Zeitalter von KI





Auch künstliche Intelligenz war Thema im Gespräch. Kann KI unsere Stimme ersetzen? Angela Kiemayer ist überzeugt: „Emotionen, Sympathie und Mitgefühl – das alles ist hörbar und bleibt menschlich.“ Wer seine Stimme bewusst einsetzt, bleibt auch in einer digitalen Welt unverwechselbar.
Ein Beispiel: Frageintonation. „Die KI vergisst oft, dass ein Satz eine Frage ist. Das spüren wir sofort – und das macht den Unterschied aus“, erklärt sie.
Stimmgesundheit im Berufsalltag
Ob Lehrer:in, Ärzt:in oder Vortragende – viele Berufstätige sprechen täglich mehrere Stunden. Heiserkeit, Räusperzwang oder Stimmverlust sind häufige Folgen. Kiemayers Tipps:
- Aufrechte Haltung und gute Atmung entlasten die Stimmbänder.
- Deutliche Artikulation fördert die Verständlichkeit und entlastet die Stimme.
- Stimmfreundliche Ernährung: Auf Milchprodukte oder Nüsse sollte vor längeren Sprechphasen verzichtet werden – sie können verschleimen oder irritieren.
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Die eigene Stimme finden – ganz einfach
Viele Menschen sprechen zu hoch oder zu tief – oft unbewusst. Angela Kiemayer empfiehlt zwei einfache Wege, um zur natürlichen Sprechstimme zurückzufinden:
- Ein wohliges „Mmmh“, wie beim Genießen eines guten Essens – das führt automatisch in eine gesunde Resonanzlage.
- Zählen in Alltagssprache („21, 22, 23…“) – dabei pendelt sich die Stimme oft automatisch in der natürlichen Sprechhöhe ein.
Fazit: Mit Stimme punkten – bei der Matura und im Leben
Die Stimme ist weit mehr als ein Klang – sie ist Ausdruck unserer Persönlichkeit. Wer sie kennt, pflegt und gezielt einsetzt, hat einen entscheidenden Vorteil – ob bei der Matura, im Beruf oder im Alltag. Angela Kiemayers Botschaft: „Stimme wirkt – und sie ist trainierbar.“
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