Gehörst du auch zu den Menschen, denen immer gesagt wurde, Singen sei ein Talent, das nicht erlernbar ist?
Die gute Nachricht lautet: Singen kann jeder, der zwei funktionierende Stimmbänder hat. Denn sowohl deine Sprech- als auch deine Singstimme lassen sich trainieren.
Um die Antwort auf die Frage „Kann wirklich jeder singen lernen“ zu bekommen, hilft es, ins Kindesalter zurückzublicken.
Babys lernen spielerisch, Laute zu bilden, indem sie, das was sie hören, nachahmen. Sie lernen früh, worauf das Umfeld wie reagiert. Bekommen sie Bestätigung, machen sie das, was funktioniert hat wieder und wieder. Sie können die Lautstärke anpassen, je nachdem, was gefragt ist. Aus unkoordinierten Lauten werden Silben und irgendwann die ersten Wörter in der Sprache Ihrer Vorbilder.
Genau das können wir aufs Singen übertragen.
Ich habe in meiner Jahrenlangen Karriere als Stimmtrainierin niemand gehabt, der gar nicht singen konnte. Ja, zwei von so vielen waren dabei, die sich wirklich schwer getan haben mit Töne treffen bzw. im Stimmumfang, aber auch bei Ihnen kamen wir so weit, dass sie einfache Lieder singen konnten.
Die 7 Mythen rund ums Singen
Mythos 1: Es dauert Jahre, singen zu lernen
Das ist absoluter Bullshit!
Wenn Du einen Stimmtrainer hast, der genau weiß, was er tut, und wie er es Dir beibringt, kannst Du Singen relativ rasch lernen.
Es hängt natürlich davon ab, welchen Bezug Du von vornherein zu Deinem Körper hast, wie rasch Du das Gesagte umsetzen kannst und wie sehr Du dran bleibst und alles gleich in den Alltag integrierst!
Natürlich handelt es sich beim Singen um Bewegungsabläufe, die trainiert und integriert werden möchten, es ist vergleichbar mit Gehen lernen. Hast Du ein gutes Vorbild, lernst Du es relativ rasch…
Sehr wichtig ist, dass Du gleich atemtypgerechtes Stimmtraining besuchst, sofort die passenden Übungen für Deinen Atemtyp erhältst, so vermeidest Du ungewollte Umwege.
Mythos 2: Man braucht Talent, man muss als Sänger*in geboren sein
Wieder ein Satz, der so einfach nicht stimmt.
Klar ist der Grundstimmklang, dein Körperbau, die Länge der Stimmbänder usw. in die Wiege gelegt, aber ob Du rasch gut singen lernen kannst oder nicht, liegt wie schon bei Nr. 1 erwähnt an der Technik und dann daran, wie sehr Du Dich traust, das Gelernte gleich umzusetzen. Natürlich spielen auch etwaig gespeicherte Glaubenssätze eine Rolle, die aufgelöst werden wollen.
Mythos 3: Stimmklang ist angeboren
Nein. Das einzige, was die Natur bestimmt hat, ist die Länge und die Dicke Deiner Stimmbänder.
Dein Stimmklang ist davon abhängig, wie gut Du Deine Atmung trainiert hast und wie sehr Du Deine Resonanzräume ausnützen kannst. Je mehr Dein Körper mitklingt, desto allumfassender wird Dein Stimmklang. Eine nervige, hohe Stimme zB hat einfach zu viel Kopf- genauer gesagt, Nasennebenhöhlen- und Nasenanteil. Im Stimmtraining mit Stimmbaum erfährst Du, wie Du andere Resonanzräume dazuschalten und alle benötigten jederzeit ansteuern kannst und somit eine weiche, runde, wohlklingende, satte, schallende Stimme bekommst.
Mythos 4: Höhe/Tiefe ist angeboren und nicht erweiterbar
Wie hoch und tief Du singen kannst, hängt prinzipiell von der Beschaffenheit Deiner Stimmbänder ab.
Längere Stimmbänder kommen tiefer (deswegen klingen ja Männer ca. eine Oktave tiefer als Frauen, da ihre Stimmbänder doppelt so lang sind), kürzere können von Natur aus höher singen. Wir sprechen hier von der Extreme.
Jeder Mensch sollte ca. 3 Oktaven singen können. Dies ist Muskeltraining, das man im Stimmtraining lernt. Erkennst Du, dass so gar nichts weitergeht, sei es in der Tiefe als auch in der Höhe, frage Dich bitte, ob Du atemtypgerecht unterrichtet wirst!
Mythos 5: Fürs Singen muss ich Noten lesen können
Möchtest Du Stücke von Noten lernen, solltest Du Dich anhand von Noten orientieren können. Dh nicht, dass Du die Noten bezeichnen musst und Notennamen nennen musst, geschweige denn, Akkorde erkennen und benennen. Du solltest herauslesen können, ob es höher oder tiefer geht und ev. die Melodie auf einem Klavier Dir vorspielen können.
Heutzutage gibt es aber ganz viele Hilfsmittel, ganz viele Playbacks, die mit Dir die Melodie einstudieren. Ich unterrichte seit vielen Jahren Gesang, ohne dass meine Gesangsschüler*innen Noten lesen können. Es funktioniert auf beide Arten sehr gut.
Mythos 6: Fürs Singen brauch ich ein gutes Gehör
Natürlich ist es von Vorteil, wenn Du hörst, ob Du die Töne triffst oder nicht. Singen lernen geht schneller, wenn Du hörst, ob Du richtig liegst. Es ist aber auch Training. Gehör kann trainiert werden genauso wie Deine Stimme. Das geht mit dem Singen einher. Urteile nicht selbst, lass Dir nicht einreden, dass Dein Gehör oder Deine Stimme nicht passt!
Mythos 7: Ich bin zu alt für Singen
Du bist nie zu alt, um mit dem Singen anzufangen. Singen macht glücklich, Singen gibt Energie, Singen ist Konditions- und Muskeltraining. Und man verliert auch im Alter nicht die Stimme, weiß man die Muskulatur richtig einzusetzen!
Ich habe nur noch eines zu sagen: Tu es!
In den letzten Jahren haben wir innovative Konzepte entwickelt, ein einzigartiges Konzept, um potentielle Umwege von vorne herein zu vermeiden. Für jede Teilnehmerin finden perfekt zugeschnittene Übungen heraus, die sofort in den Alltag integrierbar sind!
Alleine geht Stimmtraining oft nicht. Es geht ums dranbleiben und es geht darum, dass Du von jemandem, der kompetente Erfahrung hat, zielsichere Inputs und Tipps bekommst, Sie auf Spur zu halten.
Wie bei jedem Fitnesstrainingsprogramm ist es wichtig, eine Zeit lang das Richtige zu tun, um den Körper umzupolen und unvorteilhafte Angewohnheiten in hilfreiche Angewohnheiten zu transformieren.
“Wissen ist das Eine, Umsetzbarkeit und Anwendbarkeit ist das Andere!”